1976 — 1989
Archiv
1976/77 SENIORETRÄUM
Dialektspiel in vier Bildern von
Walter Kauer
Regie: Sylvia von Moos
In einem Dorf bestehen ein Altersheim-Baufonds sowie eine entsprechende Baukommission. Zum Bau eines konventionellen Altersheims reicht dieses Geld jedoch nicht aus. Zudem hat eine Umfrage bei den „Alten“ selbst ergeben, dass sie gar kein solches Altersheim zu beziehen wünschen, sondern ihren Lebensabend in ihren Wohnungen und in ihrer vertrauten Umgebung verbringen wollen. Wie dies zu bewerkstelligen wäre, wird im Stück von verschiedenen Seiten beleuchtet. Man ist auf jeden Fall dagegen, dass sich, wie an vielen Orten, ehrgeizige Politiker in der Baukommission mit einem Altersheim ein Denkmal setzen wollen, das dann den alten Leuten später wenig nützt. Wie gross die Intoleranz der Jungen den Alten gegenüber ist, wird im Stück anschaulich dargestellt….
AUSZUG AUS DEM MAGAZIN ZEITLUPE (Ausgabe Juni 1977)
Bei der Teamsitzung der Seniorenbühne scheint es lebhaft zuzugehen. Frau Tscherina von Moos sitzt an ihrem Pult, sie ist Initiantin, Regieführerin und die Seele des Ganzen. Dann ist Frau Cattaneo (mit Brille), eine ehemalige Bankangestellte und spätere Bankangestellte zu erkennen. Ihr Ehemann (im Stück) ist Fritz Meissner, ehemaliger Kaufmann und heutiger Obmann der Truppe. Rechts aussen ist Frau Attinger zu sehen. Sie betreut das Büro zusammen mit Frau von Moos. Im Vordergrund sitzt der Spielleiter, Carlos Wehrli. Der frühere Coiffeurmeister ist routinierter Laienschauspieler und gründete u.a. die Erlenbacher Volksbühne. Die Truppe zählt noch etwa 15 weitere Mitwirkende. Seit der Première mit dem Stück „Senioreträum“ folgten bereits fast 50 Aufführungen (vorwiegend im Kanton Zürich), aber auch schon auswärts, so in Baden und Wangen an der Aare.
Ein Problem lässt sich freilich nicht aus eigener Kraft lösen: die Finanzklemme; zwar hat Pro Senectute das Patronat übernommen, aber finanziell liegt da nicht viel drin.
Kommentar eines damaligen Vorstandsmitglieds:
Bis Hilfe bestätigt wurde, brauchten wir die Unterstützung von ehemaligen Stadpersönlichkeiten. Schon dies allein brauchte Zeit und starken Willen, um nicht aufzugeben. Besprechungen bis in alle Nacht, telefonieren und schreiben, um Gönner zu bekommen….also Büro, zum Stadthaus pilgern, dann zu Gönnern fahren, publizieren (Fernseh und Presse) usw…
1977/78 ALTI WÄMMER NANIG SII
Amüsante Situationen aber auch Szenen zum Nachdenken von
Mark Gelpke, Silvano Speranza und Hedy Wehrli
Regie: Mark Gelpke u. Silvano Speranz
In einem Dorf bestehen ein Altersheim-Baufonds sowie eine entsprechende Baukommission. Zum Bau eines konventionellen Altersheims reicht dieses Geld jedoch nicht aus. Zudem hat eine Umfrage bei den „Alten“ selbst ergeben, dass sie gar kein solches Altersheim zu beziehen wünschen, sondern ihren Lebensabend in ihren Wohnungen und in ihrer vertrauten Umgebung verbringen wollen. Wie dies zu bewerkstelligen wäre, wird im Stück von verschiedenen Seiten beleuchtet. Man ist auf jeden Fall dagegen, dass sich, wie an vielen Orten, ehrgeizige Politiker in der Baukommission mit einem Altersheim ein Denkmal setzen wollen, das dann den alten Leuten später wenig nützt. Wie gross die Intoleranz der Jungen den Alten gegenüber ist, wird im Stück anschaulich dargestellt….
1979/80 LIEBLINGSSCHÜELER
Stück von Hedi Wehrli u. Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Im Stück geht es um die Vorbereitung zu einer Klassenzusammenkunft, rund 50 Jahre nach dem Schulaustritt. Hanny und Martin Keller, ein Paar, das sich schon in jener Schulklasse zusammengefunden hat, trommeln mit Hilfe des Lehrers Schönenberger die alten Klassenkameraden zusammen, wodurch sich ein Einblick in viele recht unterschiedliche Schicksale ergibt, von denen sich wohl jeder auf die eine oder andere Art angesprochen fühlen mag. Da gibt es den vereinsamten Vater, dessen Kinder sich nicht einmal an seinem Geburtstag um ihn kümmern, die Witwe mit dem Kanarienvogel, die sich vor der Uebersiedlung ins Altersheim scheut, die lebenstüchtige Junggesellin, die sich ihre Freizeit nach der Pensionierung unter anderem dem Theaterspielen bei der Seniorenbühne vertreibt, die mondäne Direktorsgattin, und noch andere mehr. Manche haben zunächst etwas Hemmungen, der Einladung zum Treffen Folge zu leisten, doch dann wird es ein voller Erfolg. Man schwelgt in Erinnerungen an vergangene Jugendstreiche und es fehlt nicht an Überraschungen.
1980/81 BÄNZ UND BÖNI
Heiteres Dialektstück in 4 Bildern von Hedy Wehrli u. Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
In diesem heiteren Stück, welches abwechslungsweise in den Wohnungen der beiden Familien sowie in einer Pension im Berner Oberland spielt, kommen alltägliche Erfahrungen wie Eifersüchteleien um Vereinsämter und die Pedanterie der Frauen um die Waschküchenbenützung sowie die Treppenhausreinigung ur Sprache. Eine schwatzhafte Nachbarin trägt eifrig dazu bei, diese Unstimmigkeiten aufrechtzuerhalten und zu schüren. Schliesslich treffen sich die Familien Benz und Böni in den Ferien – unvermutet und wenig erwünscht – in der selben Pension. Dank der Vermittlung eines anderen Gastes versöhnen sich sich die Familen und besiegeln ihre neue Freundschaft. Gemeinsam beschliessen sie, den Geburtstag der schwatzhaften Nachbarin gebührend u feiern. Dies ist denn ach nach der Rückkehr in Bönis Stube der Fall; die Nachbarin wird herzlich empfangen und erhält von allen passende Geschenke und somit einen Denkzettel verabreicht.
1981/82 CHUM OBENABE MELANIE
Ein Spiel in 7 Bildern von Hedy Wehrli und Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Das Stück zeigt den wirklichkeitsnahen Alltag in einem Pensioniertenheim, der vor allem geprägt wird durch die menschlichen Stärken und Schwächen seiner Bewohner. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die sehr von sich eingenommene und, wie sie immer wieder betont, aus vornehmen Verhältnissen kommende Melanie, die besonders auch mit ihrer in Amerika lebenden Tochter prahlt. Weil ihr ein neuer, etwas heruntergekommener Pensionär nicht passt, intrigiert sie gegen ihn und verlangt nach einem ihm ungerechterweise angelasteten unliebsamen Vorfall von der Heimleitung sogar, diesen unpassenden Menschen aus ihrem illustren Kreise zu entfernen…
1982/83 ZÄH TAG FREIHEIT
Es Stuck i sächs Bilder vo de Hedi Wehrli
Regie: Joe Stadelmann
Zwei noch rüstige Rentner gehen mit ihren Unordentlichkeiten und Nörgeleien ihren Ehefrauen auf die Nerven und lassen sich von einem gleichaltrigen Kollegen – einem eingefleischten Junggesellen – einige Tage auf sein abgelegenes Ferienhaus in den Bündner Alpen einladen, um wieder einmal die Freiheit zu geniessen und Eheferien zu machen. Doch kaum dort angekommen, tauchen neue Schwierigkeiten auf, denn so weit ab der Welt muss man natürlich seinen Mann stellen (vor allem, was Kochen, Waschen und Aufräumen anbetrifft) und auf den so gewohnten Alltagskomfort wie TV und Radio verzichten. Ist es da verwunderlich, dass sich die drei Freiheitssuchenden bald gegenseitig auf die Nerven gehen…
1983/84 MIR SIND DOCH AU EMAL JUNG GSI
Es Spiel i feuf Bilder vo de Hedi Wehrli und em Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Das Stück spielt in der Gartenwirtschaft des „Rössli“ in Ennetbach. Grossvater Moser hat eine Enkelin, die bei ihren Grosseltern lebt, aus dem Haus geworfen, weil sie, wie er meint, schwanger sei von einem jungen spanischen Gastarbeiter. Alle Angelegenheiten des Dorfes werden natürlich in der Beiz, dem Umschlagplatz für Neuigkeiten, verhandelt. Hier wird auch besprochen, wie man der jungen angehenden Mutter helfen könnte. Kinderkleider und Spielzeug wird zusammengetragen, eine Lehrstelle gesucht. In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass der rechtschaffene Emil Moser, der die Schande der Familie aus dem Haus warf, selbst einen unehelichen Sohn hat, von dem er allerdings nichts wusste. Und als er es erfährt, ist er auch noch stolz darauf. Er war halt auch einmal jung… Die vermeintliche Schwangerschaft der Engelin entpuppt sich übrigens als ganz gewöhnliche Blinddarmentzündung. Die Baby-Garnitur können die Frauen nun einer anderen angehenden Mutter vermachen.
1984/85 E DUNKLI SCHTUND
Ein besinnliches Stück in fünf Bildern von Hedi Wehrli und Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Ort der Handlung ist der Bahnhof und das Dorf Roothausen; man lebt im Jahr 1949. Die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs und des für die Schweizer damit verbundenen Aktivdienstes haben Schatten hinterlassen, die noch zu verarbeiten sind. Geprägt von einer dunklen Stunde ist allerdings einer, der Reiche, der sich im Verlauf des Spiels vom Griesgram zum munteren Zeitgenossen wandelt…
1985/86 DE NUSSI
Ein Stück in 6 Bildern von Hans Frei
Inszeniert und bearbeitet von Joe Stadelmann
Ein alleinstehender Mann, ehemaliger Fremdenlegionär, kommt als Fuhrmann zu einem Geschäftsmann. Dieser stellt ihm ein bescheidenes Häuschen zur Verfügung. Schreinermeister Gerber und seine Frau Ida spekulieren auf einen Kauf des Häuschens. Ida versteckt in einem Nachbarhaus nachts das Gartenwerkzeug der Familie. Deren Tochter Anni macht Anzeige beim Friedensrichter, der seinerseits die Polizei verständigt. Polizist Mörgeli nimmt die Fahndung auf. Er erscheint auch beim Nussi. Dieser beweist ihm, dass sein eigenes Werkzeug ehrlich erstanden wurde…
1986/87 BAD SCHERZLACH
Es Lustspiel i 7 Bilder vo de Hedi Wehrli und em Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Bad Scherzlach ist ein kleines Kurhaus irgendwo in der Schweiz. Der leitende Arzt und das Pflegepersonal betreuen mit viel Hingabe und Können ihre illustre Gästeschar. Natürlich freuen sich die meisten Patienten über ihr Gesundwerden, einige hingegen scheinen in ihre Beschwerden und Wehwehchen geradezu verliebt zu sein.
Einige Kurgäste machen in Bad Scherzlach erfreuliche Bekanntschaften, die sie nicht mehr vergessen werden, andere aber treffen sehr unerwartet auf scheinbar längst vergessene Bekannte.
Zwei unternehmenslustige Gäste organisieren zusammen mit dem pfiffigen Hausburschen Mario einen bunten Abend. Das Festchen würde herrlich verlaufen, wären da nicht die beiden sonderbaren Gäste, die gleichentags in Bad Scherzlach eintrafen.
Ein Nünimalspiel, zwei Hüte und ein Dicker mit Abmagerungskur spielen eine wichtige Rolle in diesen turbulenten Ereignissen.
1987/88 D’MUETER CHRISCHTINE
Ein heiter-besinnliches Spiel in 8 Bildern von Hedi Wehrli und
Joe Stadelmann
Regie: Joe Stadelmann
Im ganzen Dorf nennt man die dreiundachzigjährige Frau Länzlinger ganz einfach „d’Mueter Christine“. Als starke Persönlichkeit hat sie sich nach dem Tode ihres Mannes während vieler Jahre die Geschicke von Familie und Geschäft mit sicherer Hand und gütigem Sinn gelenkt. In letzter Zeit macht ihr aber die langsame Genesung von den Folgen eines Unfalls sehr zu schaffen, sie resigniert. Und so fehlt im Hause Länzlinger mehr und mehr der ordnende Geist.
Wie nun im Familienkreis das gute Einvernehmen zu zerbrechen droht, erwacht in der Mueter Chrischtine wieder die alte Tatkraft. Kurz entschlossen legt sie den Krückstock beiseite und übernimmt wieder mit pfiffigem Humor und weiser Autorität das Regiment in ihrem kleinen Reich. Und bald gelingen ihr Dinge, von denen die andern höchstens zu träumen wagen.
1988/89 EM KNÜSLI WÄNDS AN CHRAGE
Ein heiteres Spiel von Maja Durley und Hans Kern
Regie: Joe Stadelmann
Der ehemalige Buchhalter Fritz Knüsli hat sich zeitlebens von seiner Frau Luise wie ein Pascha verwöhnen lassen. Was Wunder, wenn er nach dem Tode seiner Frau selbst mit den einfachsten Dingen des Lebens kaum zurecht kommt. Seine Unentschlossenheit im Hinblick auf eine neuerliche Heirat ruft verschiedene Leute auf den Plan, die ihm alle auf ihre Art helfen wollen. Sogar ein Heiratsinserat wird erwogen. Ganz im stillen bahnt sich indessen für Knüsli eine verheissungsvolle Beziehung an, die jedoch durch den Unverstand tolpatschiger Kollegen wieder hintertrieben wird. Wäre es eigentlich verwunderlich, wenn auch hier, allen Hindernissen zum Trotz, schliesslich das Ewig-weibliche einmal mehr die Oberhand gewänne?