1976 — 1989

1976 — 1989

Archiv

1976/77      |     1977/78     |     1979/80     |     1980/81     |     1981/82     |     1982/83     |     1983/84     |     1984/85     |     1985/86     |     1986/87     |     1988/89     |    

1976/77    SENIORETRÄUM

Dia­lekt­spiel in vier Bil­dern von
Wal­ter Kauer

Regie: Syl­via von Moos

In einem Dorf bestehen ein Alters­heim-Bau­fonds sowie eine ent­spre­chende Bau­kom­mis­sion. Zum Bau eines kon­ven­tio­nel­len Alters­heims reicht die­ses Geld jedoch nicht aus. Zudem hat eine Umfrage bei den „Alten“ selbst erge­ben, dass sie gar kein sol­ches Alters­heim zu bezie­hen wün­schen, son­dern ihren Lebens­abend in ihren Woh­nun­gen und in ihrer ver­trau­ten Umge­bung ver­brin­gen wol­len. Wie dies zu bewerk­stel­li­gen wäre, wird im Stück von ver­schie­de­nen Sei­ten beleuch­tet. Man ist auf jeden Fall dage­gen, dass sich, wie an vie­len Orten, ehr­gei­zige Poli­ti­ker in der Bau­kom­mis­sion mit einem Alters­heim ein Denk­mal set­zen wol­len, das dann den alten Leu­ten spä­ter wenig nützt. Wie gross die Into­le­ranz der Jun­gen den Alten gegen­über ist, wird im Stück anschau­lich dargestellt….

AUSZUG AUS DEM MAGAZIN ZEITLUPE (Aus­gabe Juni 1977)

Bei der Team­sit­zung der Senio­ren­bühne scheint es leb­haft zuzu­ge­hen. Frau Tsche­rina von Moos sitzt an ihrem Pult, sie ist Initi­an­tin, Regie­füh­re­rin und die Seele des Gan­zen. Dann ist Frau Cat­ta­neo (mit Brille), eine ehe­ma­lige Bank­an­ge­stellte und spä­tere Bank­an­ge­stellte zu erken­nen. Ihr Ehe­mann (im Stück) ist Fritz Meiss­ner, ehe­ma­li­ger Kauf­mann und heu­ti­ger Obmann der Truppe. Rechts aus­sen ist Frau Attin­ger zu sehen. Sie betreut das Büro zusam­men mit Frau von Moos. Im Vor­der­grund sitzt der Spiel­lei­ter, Car­los Wehrli. Der frü­here Coif­feur­meis­ter ist rou­ti­nier­ter Lai­en­schau­spie­ler und grün­dete u.a. die Erlen­ba­cher Volks­bühne. Die Truppe zählt noch etwa 15 wei­tere Mit­wir­kende. Seit der Pre­mière mit dem Stück „Senio­re­träum“ folg­ten bereits fast 50 Auf­füh­run­gen (vor­wie­gend im Kan­ton Zürich), aber auch schon aus­wärts, so in Baden und Wan­gen an der Aare.
Ein Pro­blem lässt sich frei­lich nicht aus eige­ner Kraft lösen: die Finanz­klemme; zwar hat Pro Senec­tute das Patro­nat über­nom­men, aber finan­zi­ell liegt da nicht viel drin.

Kom­men­tar eines dama­li­gen Vor­stands­mit­glieds:
Bis Hilfe bestä­tigt wurde, brauch­ten wir die Unter­stüt­zung von ehe­ma­li­gen Stad­per­sön­lich­kei­ten. Schon dies allein brauchte Zeit und star­ken Wil­len, um nicht auf­zu­ge­ben. Bespre­chun­gen bis in alle Nacht, tele­fo­nie­ren und schrei­ben, um Gön­ner zu bekommen….also Büro, zum Stadt­haus pil­gern, dann zu Gön­nern fah­ren, publi­zie­ren (Fern­seh und Presse) usw…

IMPRESSIONEN

1977/78    ALTI WÄMMER NANIG SII

Amü­sante Situa­tio­nen aber auch Sze­nen zum Nach­den­ken von
Mark Gel­pke, Sil­vano Spe­r­anza und Hedy Wehrli
Regie: Mark Gel­pke u. Sil­vano Speranz

In einem Dorf bestehen ein Alters­heim-Bau­fonds sowie eine ent­spre­chende Bau­kom­mis­sion. Zum Bau eines kon­ven­tio­nel­len Alters­heims reicht die­ses Geld jedoch nicht aus. Zudem hat eine Umfrage bei den „Alten“ selbst erge­ben, dass sie gar kein sol­ches Alters­heim zu bezie­hen wün­schen, son­dern ihren Lebens­abend in ihren Woh­nun­gen und in ihrer ver­trau­ten Umge­bung ver­brin­gen wol­len. Wie dies zu bewerk­stel­li­gen wäre, wird im Stück von ver­schie­de­nen Sei­ten beleuch­tet. Man ist auf jeden Fall dage­gen, dass sich, wie an vie­len Orten, ehr­gei­zige Poli­ti­ker in der Bau­kom­mis­sion mit einem Alters­heim ein Denk­mal set­zen wol­len, das dann den alten Leu­ten spä­ter wenig nützt. Wie gross die Into­le­ranz der Jun­gen den Alten gegen­über ist, wird im Stück anschau­lich dargestellt….

IMPRESSIONEN

1979/80    LIEBLINGSSCHÜELER

Lieblingsschüeler

Stück von Hedi Wehrli u. Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Im Stück geht es um die Vor­be­rei­tung zu einer Klas­sen­zu­sam­men­kunft, rund 50 Jahre nach dem Schul­aus­tritt. Hanny und Mar­tin Kel­ler, ein Paar, das sich schon in jener Schul­klasse zusam­men­ge­fun­den hat, trom­meln mit Hilfe des Leh­rers Schö­nen­ber­ger die alten Klas­sen­ka­me­ra­den zusam­men, wodurch sich ein Ein­blick in viele recht unter­schied­li­che Schick­sale ergibt, von denen sich wohl jeder auf die eine oder andere Art ange­spro­chen füh­len mag. Da gibt es den ver­ein­sam­ten Vater, des­sen Kin­der sich nicht ein­mal an sei­nem Geburts­tag um ihn küm­mern, die Witwe mit dem Kana­ri­en­vo­gel, die sich vor der Ueber­sied­lung ins Alters­heim scheut, die lebens­tüch­tige Jung­ge­sel­lin, die sich ihre Frei­zeit nach der Pen­sio­nie­rung unter ande­rem dem Thea­ter­spie­len bei der Senio­ren­bühne ver­treibt, die mon­däne Direk­tors­gat­tin, und noch andere mehr. Man­che haben zunächst etwas Hem­mun­gen, der Ein­la­dung zum Tref­fen Folge zu leis­ten, doch dann wird es ein vol­ler Erfolg. Man schwelgt in Erin­ne­run­gen an ver­gan­gene Jugend­strei­che und es fehlt nicht an Überraschungen.

1980/81   BÄNZ UND BÖNI

Bänz und Böni

Hei­te­res Dia­lekt­stück in 4 Bil­dern von Hedy Wehrli u. Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

In die­sem hei­te­ren Stück, wel­ches abwechs­lungs­weise in den Woh­nun­gen der bei­den Fami­lien sowie in einer Pen­sion im Ber­ner Ober­land spielt, kom­men all­täg­li­che Erfah­run­gen wie Eifer­süch­te­leien um Ver­eins­äm­ter und die Pedan­te­rie der Frauen um die Wasch­kü­chen­be­nüt­zung sowie die Trep­pen­haus­rei­ni­gung ur Spra­che. Eine schwatz­hafte Nach­ba­rin trägt eif­rig dazu bei, diese Unstim­mig­kei­ten auf­recht­zu­er­hal­ten und zu schü­ren. Schliess­lich tref­fen sich die Fami­lien Benz und Böni in den Ferien – unver­mu­tet und wenig erwünscht – in der sel­ben Pen­sion. Dank der Ver­mitt­lung eines ande­ren Gas­tes ver­söh­nen sich sich die Fami­len und besie­geln ihre neue Freund­schaft. Gemein­sam beschlies­sen sie, den Geburts­tag der schwatz­haf­ten Nach­ba­rin gebüh­rend u fei­ern. Dies ist denn ach nach der Rück­kehr in Bönis Stube der Fall; die Nach­ba­rin wird herz­lich emp­fan­gen und erhält von allen pas­sende Geschenke und somit einen Denk­zet­tel verabreicht.

IMPRESSIONEN

1981/82  CHUM OBENABE MELANIE

Chum obenabe Melanie

Ein Spiel in 7 Bil­dern von Hedy Wehrli und Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Das Stück zeigt den wirk­lich­keits­na­hen All­tag in einem Pen­sio­nier­ten­heim, der vor allem geprägt wird durch die mensch­li­chen Stär­ken und Schwä­chen sei­ner Bewoh­ner. Im Mit­tel­punkt des Gesche­hens steht die sehr von sich ein­ge­nom­mene und, wie sie immer wie­der betont, aus vor­neh­men Ver­hält­nis­sen kom­mende Mela­nie, die beson­ders auch mit ihrer in Ame­rika leben­den Toch­ter prahlt. Weil ihr ein neuer, etwas her­un­ter­ge­kom­me­ner Pen­sio­när nicht passt, intri­giert sie gegen ihn und ver­langt nach einem ihm unge­rech­ter­weise ange­las­te­ten unlieb­sa­men Vor­fall von der Heim­lei­tung sogar, die­sen unpas­sen­den Men­schen aus ihrem illus­tren Kreise zu entfernen…

1982/83   ZÄH TAG FREIHEIT

Zäh Tag Freiheit

Es Stuck i sächs Bil­der vo de Hedi Wehrli
Regie: Joe Stadelmann

Zwei noch rüs­tige Rent­ner gehen mit ihren Unor­dent­lich­kei­ten und Nör­ge­leien ihren Ehe­frauen auf die Ner­ven und las­sen sich von einem gleich­alt­ri­gen Kol­le­gen – einem ein­ge­fleisch­ten Jung­ge­sel­len – einige Tage auf sein abge­le­ge­nes Feri­en­haus in den Bünd­ner Alpen ein­la­den, um wie­der ein­mal die Frei­heit zu genies­sen und Ehe­fe­rien zu machen. Doch kaum dort ange­kom­men, tau­chen neue Schwie­rig­kei­ten auf, denn so weit ab der Welt muss man natür­lich sei­nen Mann stel­len (vor allem, was Kochen, Waschen und Auf­räu­men anbe­trifft) und auf den so gewohn­ten All­tags­kom­fort wie TV und Radio ver­zich­ten. Ist es da ver­wun­der­lich, dass sich die drei Frei­heits­su­chen­den bald gegen­sei­tig auf die Ner­ven gehen…

1983/84  MIR SIND DOCH AU EMAL JUNG GSI

mir sind doch au emol jung gsi

Es Spiel i feuf Bil­der vo de Hedi Wehrli und em Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Das Stück spielt in der Gar­ten­wirt­schaft des „Rössli“ in Ennet­bach. Gross­va­ter Moser hat eine Enke­lin, die bei ihren Gross­el­tern lebt, aus dem Haus gewor­fen, weil sie, wie er meint, schwan­ger sei von einem jun­gen spa­ni­schen Gast­ar­bei­ter. Alle Ange­le­gen­hei­ten des Dor­fes wer­den natür­lich in der Beiz, dem Umschlag­platz für Neu­ig­kei­ten, ver­han­delt. Hier wird auch bespro­chen, wie man der jun­gen ange­hen­den Mut­ter hel­fen könnte. Kin­der­klei­der und Spiel­zeug wird zusam­men­ge­tra­gen, eine Lehr­stelle gesucht. In der Zwi­schen­zeit stellt sich her­aus, dass der recht­schaf­fene Emil Moser, der die Schande der Fami­lie aus dem Haus warf, selbst einen unehe­li­chen Sohn hat, von dem er aller­dings nichts wusste. Und als er es erfährt, ist er auch noch stolz dar­auf. Er war halt auch ein­mal jung… Die ver­meint­li­che Schwan­ger­schaft der Enge­lin ent­puppt sich übri­gens als ganz gewöhn­li­che Blind­darm­ent­zün­dung. Die Baby-Gar­ni­tur kön­nen die Frauen nun einer ande­ren ange­hen­den Mut­ter vermachen.

1984/85  E DUNKLI SCHTUND

e dunkli schtund

Ein besinn­li­ches Stück in fünf Bil­dern von Hedi Wehrli und Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Ort der Hand­lung ist der Bahn­hof und das Dorf Root­hau­sen; man lebt im Jahr 1949. Die Gescheh­nisse des Zwei­ten Welt­kriegs und des für die Schwei­zer damit ver­bun­de­nen Aktiv­diens­tes haben Schat­ten hin­ter­las­sen, die noch zu ver­ar­bei­ten sind. Geprägt von einer dunk­len Stunde ist aller­dings einer, der Rei­che, der sich im Ver­lauf des Spiels vom Gries­gram zum mun­te­ren Zeit­ge­nos­sen wandelt…

IMPRESSIONEN

1985/86  DE NUSSI

de nussi

Ein Stück in 6 Bil­dern von Hans Frei
Insze­niert und bear­bei­tet von Joe Stadelmann

Ein allein­ste­hen­der Mann, ehe­ma­li­ger Frem­den­le­gio­när, kommt als Fuhr­mann zu einem Geschäfts­mann. Die­ser stellt ihm ein beschei­de­nes Häus­chen zur Ver­fü­gung. Schrei­ner­meis­ter Ger­ber und seine Frau Ida spe­ku­lie­ren auf einen Kauf des Häus­chens. Ida ver­steckt in einem Nach­bar­haus nachts das Gar­ten­werk­zeug der Fami­lie. Deren Toch­ter Anni macht Anzeige beim Frie­dens­rich­ter, der sei­ner­seits die Poli­zei ver­stän­digt. Poli­zist Mör­geli nimmt die Fahn­dung auf. Er erscheint auch beim Nussi. Die­ser beweist ihm, dass sein eige­nes Werk­zeug ehr­lich erstan­den wurde… 

1986/87  BAD SCHERZLACH

bad scherzlach

Es Lust­spiel i 7 Bil­der vo de Hedi Wehrli und em Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Bad Scherz­lach ist ein klei­nes Kur­haus irgendwo in der Schweiz. Der lei­tende Arzt und das Pfle­ge­per­so­nal betreuen mit viel Hin­gabe und Kön­nen ihre illus­tre Gäs­te­schar. Natür­lich freuen sich die meis­ten Pati­en­ten über ihr Gesund­wer­den, einige hin­ge­gen schei­nen in ihre Beschwer­den und Weh­weh­chen gera­dezu ver­liebt zu sein.
Einige Kur­gäste machen in Bad Scherz­lach erfreu­li­che Bekannt­schaf­ten, die sie nicht mehr ver­ges­sen wer­den, andere aber tref­fen sehr uner­war­tet auf schein­bar längst ver­ges­sene Bekannte.
Zwei unter­neh­mens­lus­tige Gäste orga­ni­sie­ren zusam­men mit dem pfif­fi­gen Haus­bur­schen Mario einen bun­ten Abend. Das Fest­chen würde herr­lich ver­lau­fen, wären da nicht die bei­den son­der­ba­ren Gäste, die glei­chen­tags in Bad Scherz­lach ein­tra­fen.
Ein Nüni­mal­spiel, zwei Hüte und ein Dicker mit Abma­ge­rungs­kur spie­len eine wich­tige Rolle in die­sen tur­bu­len­ten Ereignissen.

1987/88  D’MUETER CHRISCHTINE

d Mueter Chrischtine

Ein hei­ter-besinn­li­ches Spiel in 8 Bil­dern von Hedi Wehrli und
Joe Sta­del­mann
Regie: Joe Stadelmann

Im gan­zen Dorf nennt man die drei­und­ach­zig­jäh­rige Frau Länz­lin­ger ganz ein­fach „d’Mueter Chris­tine“. Als starke Per­sön­lich­keit hat sie sich nach dem Tode ihres Man­nes wäh­rend vie­ler Jahre die Geschi­cke von Fami­lie und Geschäft mit siche­rer Hand und güti­gem Sinn gelenkt. In letz­ter Zeit macht ihr aber die lang­same Gene­sung von den Fol­gen eines Unfalls sehr zu schaf­fen, sie resi­gniert. Und so fehlt im Hause Länz­lin­ger mehr und mehr der ord­nende Geist.
Wie nun im Fami­li­en­kreis das gute Ein­ver­neh­men zu zer­bre­chen droht, erwacht in der Mue­ter Chrisch­t­ine wie­der die alte Tat­kraft. Kurz ent­schlos­sen legt sie den Krück­stock bei­seite und über­nimmt wie­der mit pfif­fi­gem Humor und wei­ser Auto­ri­tät das Regi­ment in ihrem klei­nen Reich. Und bald gelin­gen ihr Dinge, von denen die andern höchs­tens zu träu­men wagen.

IMPRESSIONEN

1988/89  EM KNÜSLI WÄNDS AN CHRAGE

em küsli wänds an chrage

Ein hei­te­res Spiel von Maja Dur­ley und Hans Kern
Regie: Joe Stadelmann

Der ehe­ma­lige Buch­hal­ter Fritz Knüsli hat sich zeit­le­bens von sei­ner Frau Luise wie ein Pascha ver­wöh­nen las­sen. Was Wun­der, wenn er nach dem Tode sei­ner Frau selbst mit den ein­fachs­ten Din­gen des Lebens kaum zurecht kommt. Seine Unent­schlos­sen­heit im Hin­blick auf eine neu­er­li­che Hei­rat ruft ver­schie­dene Leute auf den Plan, die ihm alle auf ihre Art hel­fen wol­len. Sogar ein Hei­rats­in­se­rat wird erwo­gen. Ganz im stil­len bahnt sich indes­sen für Knüsli eine ver­heis­sungs­volle Bezie­hung an, die jedoch durch den Unver­stand tol­pat­schi­ger Kol­le­gen wie­der hin­ter­trie­ben wird. Wäre es eigent­lich ver­wun­der­lich, wenn auch hier, allen Hin­der­nis­sen zum Trotz, schliess­lich das Ewig-weib­li­che ein­mal mehr die Ober­hand gewänne?